Zu viel verlangt

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Kraszewski behandelt in seinem Buch „Gräfin Cosel“ den Aufstieg und Absturz einer Adelsfrau aus niederem Rang. Ihr Mann holt sie bewusst nicht an den Hof, bis dem König Gerüchte über ihre Schönheit zu Ohren kommen und er es von seinem Unterstellten verlangt. Ein Blick genügt und das Umwerben der jungen Dame beginnt. Doch die ist stur und nicht so leicht zu haben. Sie verlangt ein Schriftstück des Königs, dass er sie nach dem Ableben seiner aktuellen Ehefrau ehelicht. Und sie bekommt es. Und genau dieses Schriftstück ist ihr Untergang, sobald sie – 2 Kinder, diverse Nebenmätressen und 9 Jahre später – uninteressant wird. Denn der König kann nicht zulassen, dass eine Frau ihn in der Hand hat.

Mir gefiel die Geschichte um Gräfin Cosel schon immer. Eine starke Frau zu Zeiten, als Frauen noch eine Wertanlage waren. Sie hat Raffinesse bewiesen, trotz ihrer Gefühle. Das Buch schafft es, sie als solch einen Menschen darzustellen und dabei historisch nah zu bleiben. Es hat mir sehr gut gefallen.

Das Buch wurde im Original 1873 geschrieben und stand 1977 übersetzt und überarbeitet zur Verfügung. Es gilt seitdem als erstes Buch der „Sachsentrilogie“ („Brühl“ 1952 und „Aus dem Siebenjährigen Krieg“ 1953).

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