Sue Walker schreibt in „Wer das Schweigen bricht“ über ein schwieriges Thema. Psychisch kranke Kinder und Jugendlich werden stationär behandelt. Dennoch bekommen sie die Gelegenheit ein einziges Mal unbeobachtet zu sein. Dann passiert etwas, etwas Schreckliches. Doch alle Schweigen, keiner erzählt etwas. Und jetzt – über 20 Jahre später – sind plötzlich zwei von sieben der damaligen Kinder tot. Was tut man nun, wenn man hört, dass seine einstigen Mitpatienten auf mysteriöse Art sterben? Man bricht das Schweigen und versucht zu überleben.
Wow. Der Spannungsaufbau ist faszinierend. Man weiß fast bis zum Schluss nicht, was damals passiert ist. Und man rechnet auch nicht mit dem Täter. Aber man will es wissen, unbedingt.
Es ist grausig, zu welchen Taten die Menschen fähig sind, bzw. was wir Menschen zutrauen. Das wird in diesem Buch wieder mal gezeigt. Der Spagat zwischen der gesunden und der kranken Psyche der Menschen wird hier wunderbar zur Geltung gebracht. Ich hätte bei dem Fund des Buches nicht erwartet, hier ein gutes Buch erwischt zu haben. Es wird mit Sicherheit kein Bestseller, ist aber empfehlenswert.
„Ende der siebziger Jahre verbrachten sieben Jugendliche ein Jahr im „Projekt“, einer psychiatrischen Einrichtung in der Nähe von Edinburgh. Mehr als zwanzig Jahre später haben sich alle gesicherte bürgerliche Existenzen aufgebaut, und keiner von ihnen will an das erinnert werden, was vor so langer Zeit geschah. Doch dann bricht jemand das Schweigen – und aus dem Kampf um das Vergessen wird ein Kampf ums nackte Überleben…“
Mit „Nein! Ich will keinen Seniorenteller!“ stellt Virginia Ironside viele Vorurteile auf den Kopf. Man begleitet eine Dame durch ein turbulentes Jahr von ihrem 60. Geburtstag an und erfährt, was den vermeintlich Alten so durch den Kopf gehen könnte.
Was?!, die alten Leutchen quatschen einen gar nicht voll, weil ihnen sonst langweilig ist? Die finden es lustig, die Jugend zu verwirren und in peinliche Situationen zu bringen! Tsss…. Unfassbar.
Aber möglich.
Das Buch bietet eine gewisse Komik und hat definitiv Momente zum Lachen. Aber ich finde, dass die begleitete Person reichlich zynisch und – zumindest am Anfang – recht verbittert wirkt. Zu Beginn des Buches hatte ich keinen richtigen Spaß beim Lesen, erst mit einer verbesserten Lebenssituation wurde auch das Buch besser. Naja, das Buch ist nicht allzu lang und definitiv leichte Kost. Da es meine Urlaubslektüre war, ist das als seichte Unterhaltung nebenher wohl ok. Aber mehr auch nicht.
Herbst des Lebens? Generation Silber? Unsinn! Marie Sharp wird demnächst sechzig und denkt gar nicht daran, das zu beschönigen. Im Gegenteil: Sie findet, das ist ein Grund zum Feiern.
Schon wegen all der Dinge, die sie jetzt nicht mehr tun muss, wie etwa Volkshochschulkurse besuchen. Nichts hasst Marie so sehr wie umtriebige Senioren, die nur so alt sind, wie sie sich fühlen. Sie hingegen stürzt sich kopfüber in das Vergnügen, nicht mehr jung sein zu müssen. Dazu gehören ihre neue Rolle als Großmutter und eine alte Liebe. Denn Maries Jugendschwarm ist wieder zu haben…“
Ich hatte es ja versprochen, also schreibe ich wieder über meinen Urlaub. Ihr kennt es sicherlich auch, dass so etwas lange dauert. Denn zuerst müssen die hunderte und tausende an Fotos sortiert werden, dann wollen Familie, Freunde und Kollegen unterrichtet werden und das gefälligst nicht einfach so, sondern mit Routenplanung und und und…
Beginnen wir doch einfach mit dem Start. Wie immer sind wir an einem Freitag nach einem relativ kurzem Arbeitstag (5,5 h) in Dresden gestartet und haben auf dem Weg zum ersten Ziel (Stuttgart) einen Stopp eingelegt. Dieses Mal in Ansbach. Es gibt dort eine niedliche kleine Schlossanlage, die man durchaus mal besucht haben kann. Am nächsten Morgen in Stuttgart habe ich es geschafft, mir eine fast volle Glasflasche auf den Fuß zu schmeißen, weswegen ich 2/3 des Urlaubs nicht wirklich laufen, geschweige denn Treppen steigen konnte. Das war total „lustig“. Nun ja, auch das habe ich überstanden, viele Situationen mit kräftiger Unterstützung durch meinen allerliebstesten Schatz.
Dann ging die Reise eigentlich erst richtig los. Wir fuhren nach Lyon. Übrigens genau einen Tag nachdem dort Nagelbomben hochgejagt worden. Eigentlich hatten wir mit großem Polizeiaufgebot gerechnet, aber dem war nicht so.
Nein, im Gegenteil. Es war überraschend ruhig in der ganzen Stadt. Wie sagt man so schön: am sichersten ist es, wo bereits etwas passiert ist. In diesem Fall hatten wir dieses Glück. Egal, denn auch Lyon war nur ein Zwischenstopp zum ersten „echten“ Ziel: Avignon.
Am nächsten Tag sind wir also dorthin gereist, auf Umwegen durch Schluchten und mit Päuschen in Orange.
In Avignon haben wir dann etwas mehr Zeit verbracht. Das Lied über die berühmte Brücke kennt ihr sicher auch alle: Sur le pont d´Avignon.
Avignon ist eine wirklich hübsche kleine Stadt. Der Papstpalast ist natürlich am beeindruckendsten, aber die dazugehörigen Gärten haben mir sogar noch etwas besser gefallen. Ein Tipp von mir: schaut euch die Stadt vom anderen Ufer an, vor allem am Abend ein traumhafter Anblick.
Unser nächstes Hauptziel war der Stand bei Figueres. Auf dem Weg dorthin haben wir uns noch Carcassonne angeschaut. Falls ihr das schon einmal gehört haben solltet, dann könnte das an zwei Dingen liegen. Erstens daran, dass die Stadt recht bekannt und beliebt (und selbst bei Regen recht überlaufen) ist. Zweitens könntet ihr von dem Brettspiel gehört haben, welches nach der Stadt benannt ist. Na, woher kennt ihr es?
Am Strand haben wir uns ein bisschen Ruhe gegönnt. Sozusagen „einfach mal nichts tun“. Und dank der frühen Zeit (Mai) war noch keine Saison, so dass wir den Strand tatsächlich fast den ganzen Tag ganz allein für uns hatten. Das war wirklich toll.
Natürlich sind wir, bevor es weiterging, auch nach Figueres. Schließlich mussten wir uns das Museum von Salvador Dalí anschauen. Das Museum und der Aufbau sind ein Kunstwerk für sich. Also schaut es euch an, selbst wenn ihr keine Anhänger des Künstler seid. Das Museum lohnt sich.
Weitergefahren sind wir dann an der Küste, einfach weil es schöner ist.
Unser nächstes großes Ziel war Barcelona. Darüber muss ich – denke ich – nicht all zu viel sagen, da diese Stadt ihren Weltruhm wirklich verdient hat. Hier hatten wir auch unseren längsten Aufenthalt. Wir haben uns einige Tage für die Stadt genommen und waren auch einen Tag in Montserrat (bekannt aus dem Dan-Brown-Roman Origin).
Die wichtigsten Werke in Barcelona selbst sind natürlich die Bauten des Antoni Gaudí, aber auch sonst bietet der Modernisme (Jugendstil in Spanien) viele spannende Bauten. Da ich persönlich das Ziel habe, irgendwann alle Weltkultur-/-naturerbe gesehen zu haben, waren die Touren durch Barcelona immer sehr voll gepackt. Hinweis meinerseits: die Sagrada Familia sollte man schon zwei Wochen im Voraus buchen.
Übrigens herrscht in Barcelona derzeit eine putzige und süße Plage: lustige kleine Papageien, die erschreckend viel Krach machen. Von den die Stadt umgebenden Hügeln hat man einen wunderbaren Blick. Und diese sind mit schönen Parkanlagen versehen, so dass man ein bisschen Schatten erhaschen kann.
Nun machten wir einen kleine Abstecher auf den Montblanc. Nein, Scherz. Es gibt ein hübsches kleines Örtchen diesen Namens, in dessen Nähe ein ruhiges Kloster liegt. Das war unser nächster Zwischenhalt auf dem Weg nach …..
(lecker Paella)
….. Valencia. Für mich war Valencia die größte Überraschung. Eine wunderschöne Altstadt, eine mehrere km lange Grünanlage rund um die Altstadt herum und unglaubliche Gebäude für Museen und Meereskundeaquarium. Das war schön und da sollte jeder mal hin. Zufällig gab es auch grad eine Harry-Potter-Ausstellung. Aber da waren wir nicht drin, dafür hatten wir gar keine Zeit. Aber wir haben den Heiligen Gral gesehen, der steht nämlich in der Kathedrale von Valencia. (also: wir haben einen heiligen Gral gesehen. Die Bewahrung des wahren heiligen Grals beanspruchen nämlich diverse Kirchen für sich.)
(der Heilige Gral)
Nach ein paar Tagen Aufenthalt in Valencia ging es dann wieder weiter. Mit kurzer Unterbrechnung in Cuenca mit den hängenden Häusern ging es bis nach Saragossa. Dort gibt es neben diversen Kirchen auch einen Palast im maurischen Stil und natürlich die Weltausstellung mit der Pavillonbrücke von Zaha Hadid. Übrigens waren wir hier auch das erste Mal auf einem der Pilgerwege nach Santiago de Compostela.
Der nächste Abschnitt führte uns durch die (Halb-)Wüste. Das Auto sah hinterher aus, als hätten wir es noch nie geputzt.
Danach haben wir dann noch bei einem Doppelkloster angehalten. Dort in der Nähe war auch unsere Unterkunft. Der nächste Tag startete in Burgos, wo wir die schönste Kathedrale unserer Reise (und den oben genannten Pilgerweg) besucht haben. Die Handwerkskunst, die man hier bewundern kann, ist grandios. Da haben wir uns beide gefreut, dass wir Burgos noch besucht haben, obwohl wir schon ausreichend religiöse Bauten gesehen hatten. Danach sind wir noch in Höhlen mit Steinzeitmalerei geklettert. Leider durften wir dort keine Fotos schießen. Am Abend sind wir dann im letzten großen Ziel angekommen…..
….. Bilbao. Auch hier nahmen wir uns ein paar Tage Zeit. Allerdings muss ich sagen. Für die Stadt und das Museum hätte wahrscheinlich ein Tag gereicht. Natürlich ist das Guggenheim-Museum wirklich fantastisch. Aber wir sind beide keine Anhänger der Moderne. Deswegen haben die Ausstellungen uns nur zum Teil überzeugen können. Aber das Gebäude ist ein echtes Erlebnis.
Wir haben den Aufenthalt dort noch genutzt, um uns in der Umgebung ein wenig umzutun. Wir waren also noch an der Puente de Vizcaya, einer Brücke, die eine Schwebefähre hat. Außerdem besuchten wir San Juan de Gaztelugatxe. Das ist ein Kloster auf einer Insel, zu der viel zu viele Stufen führen. (Leider sind es für den Rückweg mehr, weil man vom Parkplatz aus erst die Steilküste runter muss, um dann die Insel hochzukraxeln.) Die Treppe zur Insel herauf ist allerdings bei Liebhabern der Serie Game of Thrones sehr bekannt, denn sie führt dort zum Schloss auf Drachenstein. Oh ja, wir haben Drachenstein besucht. Sozusagen. Irgendwie.
Am nächsten Tag ging es wieder nach Frankreich. Dort sind wir an der Atlantik-Küste entlang gefahren und haben uns die Dune du Pilat angeschaut, eine Wanderdüne (ich glaube, Europas größte). Dünen Hochlaufen ist übrigens ein sehr sehr anstrengender Sport. Aber auch sehr sehr lustig.
Zum großen Abschluss haben wir in Bayern noch Freunde besucht, um an ihrer Hochzeit teilzunehmen und den beiden das größte Glück der Welt zu wünschen.
Das waren also unsere drei Wochen Urlaub. Wir sind 6203 km mit dem Auto unterwegs gewesen und sind mit vielen Erfahrung und schönen Bildern im Kopf nach Hause gekommen. Unsere Katzis haben ganz schön gestaunt, was wir so alles zu erzählen hatten. Der nächste Urlaub wird ein Ausflug mit den Schwiegereltern in das Elsass. Aber hier fahren wir nur fünf Tage. Da wir nächstes Jahr bauen wollen und unser Kindchen kommt, wird der nächste große Urlaub wohl noch ein kleines Bisschen auf sich warten lassen, was der Grund ist, warum wir dieses Jahr einen so langen Urlaub gemacht haben. Aber das wird sich alles zeigen, wenn es so weit ist.