Ein Buch, das eigentlich alles hat
„Dornenherz“ ist der vierte Teil der Cincinnati-Reihe von Karen Rose. Es geht um eine Psychologin, die misshandelte und traumatisierte Mädchen betreut in enger Zusammenarbeit mit der Polizei (welche die Mädchen in der Regel befreit und in Frau Doktors Obhut gebracht hat). Zwischen einem Polizisten und Frau Doktor gab es eine kurze Romanze, die für beide traurig endete und das müssen beide aufarbeiten. Wobei er sich einfach zurückgezogen hat, um seine Alkoholkrankheit zu bewältigen und sich somit den Wert für die Psychologin zu beweisen, was sie aber nicht weiß. Nach einem Anschlag auf Frau Doktor geraten nun diverse Konflikte zusammen. Außerdem werden Menschen ermordet, auch aus dem nahen Umfeld der beiden. Der Mörder scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Man begleitet parallel den Mörder auf seinen Streifzügen, ohne zu wissen, wer er ist. Beide Handlungsstränge verwickeln sich immer mehr.
Die Kriminalgeschichte ist wirklich richtig spannend, super aufgebaut und man erfährt aus den ersten Bänden genau das richtige Maß, um alles Notwendige zu wissen ohne das zu viel verraten wird; was heißt, dass man das Buch hervorragend alleinstehend lesen kann, aber gleichzeitig neugierig auf die vorangehenden Bände wird, insofern man sie nicht kennt – genau so wie ich. Die Verstrickung von Gut und Böse ist einwandfrei inszeniert, die Charaktere liebevoll aufgebaut und eingesetzt. Mich persönlich stört aber die Art der Beziehung zwischen Psychologin und Polizist, alles sehr kitschig und mit – nach meinem Empfinden – aufgesetzten Dialogen. Aber immer nur in den Szenen, die sich um die beiden drehen. Alles andere vom Buch war spitze.
„Dornenherz“ erschien 2018 auf deutsch und ist als vierter Band das Finale der Cincinnati-Reihe. Die ersten Bände heißen „Dornenmädchen“ (2015), „Dornenkleid“ (2016) und „Dornenspiel“ (2017).
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