„Fesselnd, düster, abgründig – der neue Megathriller der schwedischen Starautorin
Elena mietet ein Häuschen in einem schwedischen Vorort, um nach der Trennung von ihrem Mann von vorn anzufangen. Ihre Tage sind leer, die Wohnung verlässt sie kaum. Ablenkung findet sie einzig darin, vom Küchenfenster aus die Menschen im Haus gegenüber zu beobachten: eine ganz normale, glückliche Familie. Doch als dort plötzlich seltsame Dinge geschehen, ist Elena überzeugt, dass hinter der verschlossenen Tür ihrer Nachbarn ein Geheimnis lauert. Je besessener sie sie beobachtet, desto mehr fürchtet sie, dass bald etwas Schreckliches passieren wird – und trifft eine Entscheidung, die sie selbst in tödliche Gefahr bringt…“
Band zwei der Animox- Reihe von Aimée Carter: „Das Auge der Schlange“. Simon entflieht den schützenden Wächtern seiner Familie, um nach seiner vermissten Mutter zu suchen. Und er nimmt seine Freunde mit (praktischerweise ist jeder seiner Freunde der Erbe eines Tierreiches, könnte in verschiedenen Tierreichen von Vorteil sein, denke ich). Auf der Reise müssen sie den Jägern von Orion, dem Vogelherrscher und Simons Großvater, entgehen – mehrfach. Sie werden von elternlosen Animox-Waschbären beklaut und Simon schleicht sich ins Vogelreich, um seine Mutter zu befreien. Gleichzeitig bekommt er die Aufgabe, nach den Kristallen der Tierreiche zu suchen. Ein Glück, dass er seine Mutter in der Nähe der Echsen vermutet. Da kann man doch gleich mal nachschauen und sich mit den Echsen anfreunden. Oder anfeinden, je nachdem, was man daraus macht.
Mir gefällt es sehr gut. Es gibt keine ruhige Minute in dem Buch, die Hauptfigur muss Entscheidungen über Leben und Tod treffen, es gibt viel Grund zur Freude und genauso viele Enttäuschungen, manche Unternehmungen klappen hervorragend und andere laufen schief. Simon und seine Freunde müssen sich immer wieder entscheiden, ob Moral oder die eigenen Interessen wichtig sind. Dieses Buch lebt vom Auf und Ab der Gefühle und spiegelt das in die Handlung. Die Frage nach gut und böse wird gestellt, beide vermeintlichen Bösewichte tauchen auf und sorgen so für immer neue Probleme. Es ist ein aufregendes und spannendes Buch, das immer neue Wendungen hervorruft und einen in das nächste Buch lockt.
Hier übrigens der Einband mal etwas gekippt und seitlich beleuchtet, damit ihr seht, was ich mit kristallin hervorgehobene Haptik des Einbandes meinte (siehe Beitrag vom 11.05.2021):
“ ‚Finster starrte er die fünf Wörter an. Es konnte eine Falle sein. Vielleicht war es das wirklich!‘
Traue niemandem! Diese Worte seines Onkels Darryl hat Simon noch deutlich im Ohr. Und so behält er sein großes Geheimnis für sich: Nicht nur sein Zwillingsbruder Nolan hat die Gabe des Bestienkönigs geerbt – auch Simon kann sich in jedes Tier verwandeln!
Doch bevor die Animox-Welt dies erfahren darf, muss er seine Mutter aus den Fängen des Herrn der Vögel befreien und den tödlichen Greifstab vernichten. Gemeinsam mit seinen Freunden begibt Simon sich auf eine gefährliche Reise quer durch das Land bis ins Reich der Schlangen…“
„Die wolfsähnlichen Canim sind in Alera eingefallen. Doch sie sind selbst Vertriebene, seit die schrecklichen Vord unaufhaltsam immer mehr von ihrer Heimat erobern. Tavi von Calderon, der neu ernannte Erbe des Throns von Alera, fasst einen verzweifelten Plan: Gemeinsam mit den Canim führt er sein Heer über das Meer, um die Vord zurückzudrängen und den Canim so eine Rückkehr nach Hause zu ermöglichen. Doch während Tavi und seine Soldaten jenseits des Meeres in einem unerbittlichen Krieg kämpfen, dringen die Vord bereits nach Alera vor…“
Eigentlich hat die Hauptfigur im ersten Band der Vanitas-Reihe „Schwarz wie Erde“ von Ursula Poznanski ein ganz gemütliches Leben. Ärgerlich sind eigentlich nur die ganzen Toten, vor allem, wenn die Menschen direkt neben einem sterben. Ärgerlich ist es auch, wenn man plötzlich in jeder Zeitung abgebildet ist, obwohl man eigentlich eine gefälschte und geschützte Identität hat. Noch ärgerlicher ist, wenn man den Geheimcode von seinem Chef falsch deutet und zu spät feststellt, dass man vor „Todesgefahr“ gewarnt wird. Mehr als nur ärgerlich ist, wenn das vermeintliche Opfer, das man aushorchen möchte, herausfindet wer du bist.
Am Anfang des Buches wirkte es, als könnte es mich nicht überraschen. Doch ich habe mich geirrt. Ich habe mich schwer geirrt. Die finale Wendung hätte ich so nie kommen sehen. Das Buch kommt erst ganz lieb daher und ersticht einen dann hinterrücks. Und das meine ich positiv. Das ist eine tolle Geschichte, die viel mehr verspricht. Und die Schlussszene lässt mich schon auf das nächste Buch freuen. Alles in allem ein sauberer Schreibstil, klare Strukturen, böse Wendungen, spannende Momente. Ich habe viel Spaß gehabt beim Lesen. Wobei mir auffällt, dass es irgendwie abstrakt ist, bei Horror oder Thriller o.ä. von Spaß zu reden, dennoch bleibe ich dabei. Also: Empfehlung, lesenswert!
Ursula Poznanski ist prinzipiell eine fleißige Autorin. Neben Krimis schreibt sie auch Jugendbücher in Richtung Krimi und Kinderbücher. Die Reihe Vanitas hat sie mit „Schwarz wie Erde“ 2019 begonnen, mit „Grau wie Asche“ 2020 und „Rot wie Feuer“ dieses Jahr weitergeführt. Diversen Kritiken zufolge soll der zweite Teil besser als der erste sein und die Spannung zum dritten Teil aufbauen. Davon lasse ich mich doch gern überzeugen. Hoffentlich komme ich auch bald dazu.