Stell dir vor du stirbst plötzlich – hast du deinen Liebsten alles Wichtige gesagt?

No Comments

Eine Jugendliche wacht auf und muss feststellen: Ich bin tot und im Vorraum des Himmels. Und dann wird sie zurück auf die Erde geschickt, um ihre Angelegenheiten zu regeln. Aber sie sieht anders aus und kann sich an nichts erinnern. Sie hat nur einige Briefe, die sie übergeben muss an Personen, die ihr zu Lebzeiten bekannt waren. So beginnt Ney Sceatcher ihren Roman „Als das Leben mich aufgab“. Die Geschichte erzählt also von den Erlebnissen und Erinnerungen einer toten jungen Frau und ihrem Weg zur Selbstfindung. Dabei begleiten wir Leser sie durch die Probleme, Gefühle und Erkenntnisse.

Das Buch gefiel mir ziemlich gut. Ich wurde die ganze Zeit mitgenommen und die Geschichte baut sich insgesamt Stück für Stück immer weiter und besser auf, bis zum recht dramatischen Finale. Die Gedanken- und Gefühlswelt der Hauptperson ist verflucht gut nachvollziehbar trotz der schwierigen Thematik. Die Frage nach Selbstmord und die Behandlung dieser Frage ist harmonisch, aber hinterfragend eingebaut; die Suche nach Antworten bis hin zum Finden der Lösung macht das Buch neben den emotionalen Momenten sogar spannend.
Für mich war der Schreibstil zwar gut bis sehr gut, jugendlich frisch und der Geschichte angemessen, aber die Sätze wirkten teilweise abgehackt (als hätte man mehr schreiben wollen, aber nicht gewusst wie bzw. als wäre da etwas gestrichen worden). Das hat an manchen Stellen sogar gut in den Verlauf gepasst, an anderen aber leicht den Lesefluss gestört.
Von meiner Seite gibt es hier definitiv eine Empfehlung an alle Leseinteressierten.

Das Buch habe ich nunmehr vor fast einem Jahr gelesen. Seitdem gehe ich doch etwas anders durch die Welt und stelle mir auch gelegentlich die Frage, ob ich mit mir und meinem Umfeld im Reinen bin, falls heute mein letzter Tag ist. Ich stelle immer wieder fest, dass ich doch sehr großes Glück habe. Das wünsche ich jedem von euch auch!

Das Buch ist aus dem Jahr 2017. Ney Sceatcher stammt aus der Schweiz und schreibt schon seit 2014. Weitere Titel von ihr sind zum Beispiel „Der Dieb ohne Herz“ (2020), „Zwielicht – Verborgen hinter Schatten“ (2020) oder „Kreona – Die Welt, in der ich mich verlor“ (2019)

Klappentext: N. Sceatcher – Als das Leben mich aufgab

No Comments

„ALS DAS LEBEN MICH AUFGAB, WAR ICH 16 JAHRE ALT UND TRUG KEINE SCHUHE…

Keine Ahnung, wie ich gestorben bin oder wie ich heiße, aber ich nenne mich Mai – ja, richtig, wie der Monat. Im Jenseits wollten sie mich nicht haben. Zu viele unerledigte Dinge, haben sie gesagt. Darum stehe ich jetzt hier mit einer Handvoll Briefe an Menschen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Doch möchte ich das überhaupt? Möchte ich meine Vergangenheit wiedererwecken? Wissen, wer ich war, wen ich liebte und wie ich starb? Eigentlich nicht und doch wird diese Reise mir im Tod mehr über das Leben lehren, als es das Leben selbst je gekonnt hat.“

Ein Banküberfall, eine Geiselnahme, viele Geschichten.

No Comments

Und jede kleine Geschichte vom Polizisten oder der Geisel oder der Psychologin führt in „Eine ganz dumme Idee“ von Fredrik Backman zum Finale und ist Bestandteil des „Großen Ganzen“.
In der Geschichte geht es um einen verzweifelten Elternteil, der Angst um seine Töchter hat und versucht eine Bank auszurauben, was aber misslingt. Als Folge flieht der nun Fast-Bankräuber und gerät bewaffnet in eine Wohnungsbesichtigung, woraufhin eben jene Wohnungsinteressenten nun seine Geiseln sind. Der Auftakt in eine lustige Verstrickung von Zufällen.

Die Geschichte liest sich, wie ein Film – eine Komödie – aus dem Norden wirkt. Es ist lustig auf diese ganz bestimmte Art, die ich leider nicht zu beschreiben vermag. Aber es ist nichts zum lauthals loslachen. Faszinierend ist die Verstrickung der einzelnen Charaktere und das Spiel der Reaktion auf verschiedene Handlungen, Aussagen und Situationen. Bei dem Buch frage ich mich, ob hinten angefangen wurde zu schreiben und man die einzelnen Fäden dann herausgefitzt hat, um einen Anfang zu bekommen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sagen würde, dass mir das Buch super gefällt, aber ist definitiv faszinierend. Auch, weil mit der Thematik Selbstmord mal ganz anders umgegangen wird. Hier wird die Frage gestellt, wer alles in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn eine Person den letzten Schritt geht; welche Auswirkungen das hat.
Kurz: super konstruiert, interessanter Stil, unterhaltsam.

Hier auch mal das Cover in Farbe:

Der Autor Fredrik Backman ist Schwede und schreibt seit 2012 Bücher. Er gilt als einer von Schwedens erfolgreichsten Autoren. Dieses Buch erschien 2021.

Unser große Kätzchen findet das Buch toll:

Klappentext: F. Backman – Eine ganz dumme Idee

No Comments

„Eine Kleinstadt in Schweden, kurz vor dem Jahreswechsel: An einem grauen Tag findet sich eine Gruppe von Fremden zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen. Sie alle stehen an einem Wendepunkt, sie alle wollen einen Neuanfang wagen. Doch dieser Neuanfang verläuft turbulenter als gedacht. Denn wegen der ziemlich dummen Idee eines stümperhaften Bankräubers werden auf einmal alle Beteiligten zu Geiseln. Auch wenn davon niemand überraschter ist als der Geiselnehmer selbst. Es folgt ein Tag voller verrückter Wendungen und ungeahnter Ereignisse, der die Pläne aller auf den Kopf stellt – und ihnen zeigt, was wirklich wichtig im Leben ist…“

Ein verrücktes Experiment mit außergewöhnlichen Folgen

1 Comment

„Lucy“ ist ein Werk von Laurence Gonzales und beschreibt die Geschichte eines jungen Mädchens, dass nur auf Grund eines Experiments überhaupt existiert. Als sie nach dem Tod ihres Vaters in die Großstadt kommt, versucht sie ihr Geheimnis zunächst für sich zu behalten, doch leider funktioniert das nicht auf Dauer. Nun, wo jeder weiß, wer und was sie ist, wird sie verfolgt. Es braucht einen Plan, sich selbst zu schützen. Wird er funktionieren?

Dieses Buch der Kategorie ´Roman´ zuzuordnen wird dem Werk eigentlich nicht gerecht. Eigentlich ist es Science Fiction und Krimi und Roman in einem. Als ich eine Freundin fragte, welche Bücher sie mir empfehlen könne, kam die Antwort „Oh Gott, mir fällt nichts ein. Lucy vielleicht“. Ja gut. Vielleicht ist eine digitale Nachricht per Smartphone auch nicht der richtige Weg, um die Leute zum Nachdenken zu bewegen. Ein paar Wochen danach bekam ich dieses Buch geliehen (ohne Nachfrage). Und ich muss gestehen, dass man manchmal nicht nur auf Cover und Klappentext, sondern auf die Empfehlungen seiner Freunde hören sollte. Das Buch ist fantastisch. Es ist unglaublich mitreißend und empathisch. Das Experiment ist gleichzeitig beeindruckend und erschreckend. Die Darstellungen davon, wie Lucy ihren Weg macht und was ihr geschieht, leisten alles, was man sich von einem Buch wünschen kann. Ich habe Freude, Trauer, Angst, Wut, Sorge, Hoffnung, Aufregung und Genugtuung mit der Geschichte erlebt. Sehr empfehlenswert (aktuell aber nicht druck- bzw. lieferbar, ggf. gebraucht zu erwerben).

Lucy scheint das einzige auf deutsch übersetzte Buch des Autoren zu sein und erschien 2011.

Klappentext: L. Gonzales – Lucy

No Comments

Sie sieht aus wie wir.
Sie spricht wie wir.
Aber sie ist nicht so wie wir…

„Was heißt es eigentlich, ein Mensch zu sein?

Die atemberaubende Geschichte eines jungen Mädchens, das anders ist als alle anderen. Lucy ist entschlossen, ihren eigenen Weg zu finden. Doch wird ihre Umgebung das zulassen? Denn Lucy trägt ein Geheimnis in sich, das die Welt verändern könnte…“