Bevor sie gehen kann, muss sie ihre Geschichte erzählen

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2 Frauen – 2 Schicksale – 1 toller Roman – von hochdramatisch über tieftraurig und aufregend bis hin zu liebevoll ist alles dabei. Sonja Roos schreibt in „Der Windhof“ von den tragischen Erlebnissen zweier Frauen und deren Folgen auf das Leben. Die Hauptfigur hat sich selbst verloren, nachdem ihr Mann gestorben ist. Nun ist sie gezwungen, auf ihre Großmutter aufzupassen, vor der sie Angst hat. Doch als Mel die Lebensgeschichte und Ratschläge ihrer Oma hört, fängt sie an, ihr Leben wieder aufzubauen. Zum Glück hilft dabei der attraktive Arzt ihrer Großmutter. Doch jede Annäherung an den Arzt löst bei ihr Panik und Trauer über den Verlust ihres Mannes aus. Wie lange erträgt der junge Landarzt dieses Hin und Her?

Als ich über den Verlag an diesen Roman kam, hatte ich zwei Gedanken: „Lustig, im Westerwald wohnen meine Mutter und Stiefvater. Vielleicht erkenne ich etwas wieder.“ und „Ach Gott, schon wieder ein klassischer Liebesroman.“
Was soll ich sagen? Ich wurde überrascht. Den Westerwald erkennt man in den Beschreibungen deutlich wieder, aber ich weiß nicht, welcher Ort Vorbild für den Roman war. Und der Roman selber ist ´ne Wucht. Die historischen Rückblicke von Oma Lene sind so unfassbar erschreckend bildhaft, dass man sich zurückversetzt fühlt und mit ihr alles durchmacht und jede Erfahrung teilt. Und sie hat einiges durchgemacht. Was haben wir es heute gut. Auch die Liebesgeschichte rund um die junge Witwe Mel entwickelt sich auf eine nachvollziehbare Art und ist nicht einfach schnulzig, sondern gut und schön geschrieben, mit ausreichenden Spannungsmomenten und Zwickmühlen, trotz der klassischen Romanze. Das Buch ist definitiv empfehlenswert.

Sonja Roos veröffentlicht dieses Jahr (2021) mit „Der Windhof“ ihr zweites Buch. Bereits 2019 erschien „Für immer und ein Vierteljahr“, wobei die Geschichten in sich abgeschlossen und nicht einander zugehörig sind. Tatsächlich bin ich geneigt, mir den anderen Titel auch zu holen.

Klappentext: S. Roos – Der Windhof

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„Eine junge Witwe findet auf dem alten Bauernhof ihrer Großmutter ins Leben zurück.

Seit dem tragischen Tod ihres Mannes hat Mel die Kölner Wohnung kaum verlassen. Als aber ein Sturz ihre Großmutter Lene ans Bett fesselt, muss Mel in den rauen Westerwald reisen. Die wortkarge Lene hat ihr schon als Kind Angst eingejagt. Doch auf dem einsamen Bauernhof, wo nachts der Wind in den Bäumen flüstert und um die alten Mauern streicht, nähern sich die beiden Frauen einander zögerlich an. Lenes dramatische Geschichte, die endlose Weite ihrer Heimat und nicht zuletzt der attraktive Hausarzt, Noah Berkamp, öffnen Mels Herz allmählich wieder für die Frage, was das Leben noch für sie bereithalten mag…

Zwei bewegende Frauenschicksale im Westerwald der 30-er Jahre und Gegenwart.“

Klappentext: E. Thomas – Rosmarinküsse in der Toskana

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„Weltenbummlerin und Kreuzfahrtköchin Paula freut sich auf den bevorstehenden Urlaub und die Geburtstagsfeier ihrer besten Freundin in der Toskana.
Sie ahnt nicht, dass sie dort von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Denn auch Noah ist eingeladen. Noah, ihre erste große Liebe und der Grund, warum Paula Hamburg vor zehn Jahren überstürzt verlassen hat.
Als die beiden auf dem Landgut unter Zitronenbäumen aufeinandertreffen, fühlen sie sich direkt wieder zueinander hingezogen. Aber die Vergangenheit und ihre Geheimnisse stehen zwischen ihnen.
Die perfekte Urlaubslektüre für Fans von gutem Essen, entspannten Zeiten und herzergreifenden Liebesgeschichten.“

Liebe geht eben doch durch den Magen

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Emilia Thomas schreibt in „Rosmarinküsse in der Toskana“ über Paula, die vor einigen Jahren ihr altes Leben – Freunde, Familie, die große Liebe – aufgegeben hat und auf einem Kreuzfahrtschiff als Köchin durchstartete. Heute ist sie Chefköchin und hat kaum noch Zeit für die Welt auf dem Festland. Doch als ihre besten Freunde ihren 30. Geburtstag feiern und heiraten, da reist sie zu ihnen in die Toskana. Was Paula nicht wissen konnte: auch ihre Exfreund, den sie ohne Benennung eines Grundes Hals über Kopf verlassen hat, taucht dort auf. Natürlich ist dies der Beginn einer emotionalen Achterbahnfahrt, denn Paula hat ein bitteres Geheimnis.

Nein, die große Lektüre ist der Roman nicht. Die gut 200 Seiten sind der klassische leichte Roman für den Entspannungsurlaub am Strand. Aber die Geschichte ist spannend und bildreich (bzw. appetitanregend) erzählt. Der Schreibstil ist einfach und flüssig, das Buch liest sich hervorragend weg. Die Autorin kann meiner Meinung nach noch an den Dialogen arbeiten, denn die waren zwar oftmals sehr lustig, aber leicht gekünstelt oder kindisch. Das schadet der Geschichte jedoch nicht, sondern unterstreicht den Charakter der Hauptfigur. Die Erzählung birgt bis auf die Auflösung von Paulas großem Geheimnis keine Überraschungen, aber wer benötigt schon den großen Nervenkitzel im Urlaub…?!
Zum großen Geheimnis, dass ich hier natürlich nicht verraten kann und möchte, habe ich noch etwas zu sagen: Das ist eine unglaublich wichtige Thematik, die leider viel zu oft abgetan oder unter den Tisch gekehrt wird. Ich finde es super, dass hier mal ein „Tabu-Thema“ in eine sonst sehr niedlich-romantische Geschichte eingebaut wird.

Nicht wundern, das Foto des Covers stammt vom Verlag. Ich habe das Buch über meinen E-Reader gelesen.

Also nochmal zum Buch. „Rosmarinküsse in der Toskana“ erschien dieses Jahr (2021) und scheint nach meinen Recherchen das Erstlingswerk der Autorin zu sein. Hoffen wir auf weitere Bücher.

Erwartung und Realität

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In ihrem zweiten Buch „Fürchtet uns, wir sind DIE ZUKUNFT“ erzählt Lea-Lina Oppermann die Erfahrungen eines frischgebackenen Studenten mit den Anstrengungen und Aufregungen der ersten Zeit und welche Veränderungen sein Charakter und seine Weltsicht durch die Begegnung mit der rebellischen Aida erfahren. Und welche Folgen das hat.

Ich bin zwiegespalten. Ich fürchte, dass ich das Buch als „schlechter“ empfinde, als es eigentlich ist, weil ich nach dem ersten Buch („Was wir dachten, was wir taten“, siehe Beiträge vom 18. und 19. Mai 2021) so unglaublich hohe Erwartungen daran hatte, weil mich das eben so richtig mitgerissen hat.
„Fürchtet uns, wir sind DIE ZUKUNFT“ ist auch spannend und mitreißend. Die Charaktere erklären sich von selbst und sind klar umrissen. Aber irgendwie geht alles so schnell. Warum ändert sich die Hauptfigur innerhalb eines Tages? Mir fehlen da ein zwei Zwischenschritte. Vielleicht hat mich auch einfach Aidas Rede, die im Klappentext angedeutet wird, nicht so mitgerissen, wie die Hauptfigur. Vielleicht bin ich mit 30 Jahren auch zu alt, um die rebellische Haltung nachzuvollziehen. Ich wiederhole: es ist ein gutes Buch, vielleicht sogar ein sehr gutes. Toll geschrieben und erzählt. Man lebt mit. Aber! Mir geht das alles zu schnell. Mir ist Aida zu extrem. Dieses Buch konnte ich auch zwei drei mal weglegen ohne Zögern. (ACHTUNG: Hier folgt ein kleiner Spoiler) Und das Schlimmste für mich ist, dass ich am Ende nicht erfahren habe, ob die Schlussszene nun gut ausging oder nicht. Aber gut, es gelesen zu haben. Sonst hätte es mir wohl nie Ruhe gelassen.

Zur Info: Hannah wird dieses Buch auch bekommen. Vielleicht kann sie euch ja eine andere Sicht mitgeben, schließlich ist sie in dem entsprechenden Alter; so als Abiturientin.

Klappentext: L.-L. Oppermann – Fürchtet uns, wir sind DIE ZUKUNFT

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„Nie werde ich die Rede vergessen, die Aida in der dritten Nachtsitzung hielt. Sie veränderte uns alle unwiderruflich. Sie nahm uns alles und gab uns alles. Sie machte uns wild.

Alternativer Klappentext:
„Als der Klavierstudent Theo auf die charismatische Aida trifft, stürzt sein Weltbild in sich zusammen. Aida kämpft mit der ZUKUNFT gegen die Machtstrukturen an der Akademie. Die Studenten prangern Missstände an, wollen wachrütteln und das Leben feiern. Fasziniert lässt sich Theo von Aidas feurigen Reden mitreißen und folgt den waghalsigen Aktionen der ZUKUNFT. Bis er etwas Ungeheuerliches erfährt. Was bleibt jetzt noch von ihren Idealen und seinen Gefühlen?“