Mit „infernal“ liefert Greg Iles den dritten Band der Mississippi-Reihe, der aber auch hervorragend allein stehen kann (zumal ich nur diesen nach derzeitigem Stand kenne). Eine Fotografin auf Reisen entdeckt ein Gemälde in einer Ausstellung, auf der sie selbst zu sehen ist. Eine schlafende Schönheit neben vielen anderen. Eine große Unruhe bricht in der Ausstellung aus, denn es heißt, dass die Mädchen auf den Bildern tot sind. Es kann ja niemand wissen, dass sie eine Zwillingsschwester hat, die vor einiger Zeit verschwunden ist. Nun hat sie endlich einen Hinweis.
Das Buch ist überraschend spannend und funktioniert ausgesprochen gut alleinstehend (auch als dritter Teil einer Reihe). Prinzipiell schön, einen Krimi zu haben, der nicht aus Sicht der Ermittler, sondern des Opfers (oder zumindest der Schwester) geschrieben ist. Man wird immer wieder auf falsche Fährten gelockt, was das ganze Buch ziemlich spannend macht. Das Ende klärt dann alle losen Fäden auf, zugegebenermaßen auf etwas einfallslose Art, dennoch ein lesenswertes Buch mit hohem Unterhaltungsfaktor.
„Infernal“ ist der dritte Band der Mississippi-Reihe und wurde 2003 deutschsprachig veröffentlicht. Aus der Reihe sind weiterhin erschienen „@E.R.O.S.“ (2003), „24 Stunden“ bzw. „24 Stunden Angst“ (2002) und als vierter Teil „Ewiger Schlaf“ (2004).
„Elf schlafende Frauen sorgen beim FBI für Aufruhr. Elf nackte Frauen, auf Leinwand gebannt von einem genialen Künstler, dessen Identität im Verborgenen liegt.
Frauen, die friedlich und tief zu schlafen scheinen.
Zu tief?
Es gehen Gerüchte, die Modelle seien tot…
Wer ist der skrupellose Fremde, der unschuldigen Frauen ihr letztes Schlaflied singt?“
“ ´Ich bin der Four Monkey Killer. Ich habe sehr viel Böses getan, und ich bin noch längst nicht fertig…´
Seit Monaten herrschen in Chicago Minustemperaturen, als die Leiche der jungen Ella Reynolds eingefroren im See gefunden wird. Sie wurde vor drei Wochen vermisst gemeldet – doch der See ist seit Monaten zugefroren. Die Medien beschuldigen den berüchtigten Four Monkey Killer Anson Bishop, aber Detective Sam Porter will nicht glauben, dass er damit etwas zu tun hat. Er kennt den Serienkiller gut, denn er hat ihn geschnappt und laufen lassen, und er hat noch eine Rechnung mit ihm offen. Porter hat sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen, währenddessen verschwindet ein Mädchen nach dem anderen…“
„Ein vermisstes Kind –
ein verzweifelter Vater –
ein Höllentrip ins Innere der Psychiatrie
Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Berghoff.
Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah.
Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt. Max´ Vater bleibt nur eine Weg, um endlich Gewissheit zu haben:
Er muss selbst zum Insassen werden.“
In „Immerschuld“ von Roman Klementovic kehrt die Hauptperson zurück in die Heimat und prompt passieren schreckliche und grausame Dinge. Sogar seine kleine Cousine verschwindet. Hat er selbst damit sogar etwas zu tun?
Das Buch ist großartig geschrieben. Es ist vom Anfang bis zum Schluss spannend. Man wird selber immer wieder in eine andere Richtung geschoben und hält jeden mal für schuldig. Die Gedankenwelt der Hauptperson und die Beschreibungen der Umwelt und anderer Personen sind so detailliert, dass man alles mitfühlen und mitverfolgen kann. Gleichzeitig aber nicht übertrieben.
Die Geschichte ist sehr gut, der Stil ist super. Das Buch liest sich in einem Rutsch weg und man möchte es eigentlich nicht aus der Hand legen.
„Immerschuld“ ist 2017 als Fortsetzung des Buches „Immerstill“ (2016) erschienen, funktioniert aber als eigenständiges Buch ganz hervorragend. Die Bücher werden der bisher zweiteiligen Reihe „Lisa und Patrick“ zugeordnet, wobei diese Bezeichnung scheinbar von den Lesern stammt, nicht vom Autor. Weitere Bücher vom Autor sind „Verspielt“ (2015) und „Wenn das Licht gefriert“ (2020).
„Ein traumatisiertes Dorf.
Ein grauenvoller Fund.
Und ein Mädchen, von dem jede Spur fehlt….
Sie fanden ihn am Waldrand in der Nähe des Dorfes. Die brütende Hochsommerhitze der letzten Tage hatte ihm schwer zugesetzt. Der Fäulnisgeruch war kaum zu ertragen. Hektisches Fliegensummen, überall Parasiten und Blut. Es sah so aus, als wäre er mit einem Messer massakriert worden, vielleicht auch mit einer Axt. Doch es war etwas anderes, das ihre volle Aufmerksamkeit auf sich zog. Etwas, das ihnen noch viel mehr Angst machte….“