Geht nicht zu Opa! Das versucht eine sterbende Mutter ihren Kindern durch die versteckte Tür zuzuflüstern. Leider zu leise. Die Kinder verstehen nur, dass sie zu Opa gehen sollen. Also machen sie sich auf den Weg – ohne ihn zu kennen.
Zeitgleich begleitet man eine junge Frau, die ohne Erinnerungen aufwacht. Das einzige, was ihr helfen kann, sich zu erinnern, ist ein Smartphone.
Wie reagieren die Ermittler? Was erwartet sie im sogenannten Märchenwald? Nichts Gutes auf jeden Fall.
Martin Krist hat mit „Märchenwald“ bereits den 5. Band seiner Reihe um Kommissar Paul Kalkbrenner herausgebracht. Für mich war es das erste seiner Bücher.
Ich muss schon sagen: dieses Buch liegt einem lange sehr schwer im Bauch. Obwohl man zwischenzeitlich manchmal das Gefühl hat, dass das Buch langatmig wird, überrascht es einen auf der nächsten Seite sofort mit einer inhaltlichen Bombe. Das Cover und der Klappentext sind ja erstmal recht …. zurückhaltend. Was wirklich schade ist. Denn das Buch macht richtig Krawall im Kopf. Es gibt viele verschiedene Handlungsstränge und Facetten. Die Charaktere sind stark ausgeformt und individuell. Tatsächlich spinnt das Buch ein Netz aus wirren Geschichten zu einem tollen und sogar teilweise überaschendem Finale.
Das Buch wurde 2016 veröffentlicht. Die Bänder 1-3 der Reihe („Wut“, „Gier“, „Trieb“) erschienen 2013. 2014 erschien der 4. Band „Engelsgleich“. Vor der Veröffentlichung des 5. Bandes „Märchenwald“ wurden zwei Begleitbücher herausgebracht („Kalte Haut“ und „Der Tod steckt im Detail“).
„Zwei verlassene Kinder.
Eine verängstigte Frau.
Eine furchtbare Enthüllung.
Mitten in der Nacht werden Max und Ellie von ihrer Mutter geweckt. „Geht zu Opa…“, hören die Kinder sie noch flüstern, als sie sie in den Wandschrank sperrt, dann fliegt krachend die Haustür auf. Ihre Mutter schreit. Um Ellie zu beruhigen, erzählt Max ihr die Geschichte vom Märchenwald.
Während die beiden auf dem Weg zu ihrem Großvater sind, erwacht auf dem Alexanderplatz eine junge Frau blutüberströmt und ohne Gedächtnis. Im Wedding stehen die Mordermittler Paul Kalkbrenner und Sera Muth vor dem rätselhaftesten Fall ihrer Karriere. Und der Märchenwald birgt nichts Gutes.“
Andreas Gruber gewährt uns mit „Todesreigen“ einen kurzen Blick auf verschiedene Selbstmorde innerhalb der Polizei und deren Hintergründe. Wir begleiten einen Ex-Sträfling auf seiner Verfolgungsjagd durch die höchsten Kreise der Polizei und knüpfen langsam Zusammenhänge. Aber lasst euch nicht täuschen. Es ist alles anders, als gedacht.
Ich bin schwer beeindruckt. Seit meiner fortwährenden Schwangerschaft lese ich tatsächlich eher seichtere Kost, aber dieses Buch war nicht nur spannend, sondern geschickt geflochten. Man erfährt immer genau so viel, wie man wissen muss, um der Lösung gefühlt ein Stück näher zu kommen, aber immer auch genau so viel, um mehr erfahren zu wollen. Das Buch hat wirklich großen Spaß gemacht zu lesen. Hoffentlich sind die anderen Werke (auch außerhalb der Reihe) ebenso gut.
Rund um die Ermittler Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder wurde seit 2013 eine Reihe veröffentlicht. „Todesreigen“ ist 2017 als vierter Band daraus erschienen. Die ersten drei Titel der Reihe lauten „Todesfrist“, „Todesurteil“ und „Todesmärchen“. Als fünfter und bisher letzter Band ist 2019 „Todesmal“ herausgekommen.
„Die Sünden der Vergangenheit fordern Vergeltung – ein blutiger Reigen aus Blut und Rache
Nachdem eine Reihe von Kollegen auf brutale Art Selbstmord begangen haben, wird Sabine Nemez – Kommissarin beim BKA – misstrauisch. Sie bittet den vom Dienst suspendierten Profiler Maarten S. Sneijder um Hilfe. Doch der verweigert die Zusammenarbeit, mit der dringenden Warnung, die Finger von dem Fall zu lassen. Dann verschwindet Sabine spurlos, und Sneijder greift selbst ein. Womit er nicht nur einem hasserfüllten Mörder in die Quere kommt, sondern auch einigen mächtigen Männern, die alles tun würden, um die Sünden ihrer Vergangenheit endgültig auszulöschen…
Ein neuer Fall für Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez“
Sue Walker schreibt in „Wer das Schweigen bricht“ über ein schwieriges Thema. Psychisch kranke Kinder und Jugendlich werden stationär behandelt. Dennoch bekommen sie die Gelegenheit ein einziges Mal unbeobachtet zu sein. Dann passiert etwas, etwas Schreckliches. Doch alle Schweigen, keiner erzählt etwas. Und jetzt – über 20 Jahre später – sind plötzlich zwei von sieben der damaligen Kinder tot. Was tut man nun, wenn man hört, dass seine einstigen Mitpatienten auf mysteriöse Art sterben? Man bricht das Schweigen und versucht zu überleben.
Wow. Der Spannungsaufbau ist faszinierend. Man weiß fast bis zum Schluss nicht, was damals passiert ist. Und man rechnet auch nicht mit dem Täter. Aber man will es wissen, unbedingt.
Es ist grausig, zu welchen Taten die Menschen fähig sind, bzw. was wir Menschen zutrauen. Das wird in diesem Buch wieder mal gezeigt. Der Spagat zwischen der gesunden und der kranken Psyche der Menschen wird hier wunderbar zur Geltung gebracht. Ich hätte bei dem Fund des Buches nicht erwartet, hier ein gutes Buch erwischt zu haben. Es wird mit Sicherheit kein Bestseller, ist aber empfehlenswert.
„Ende der siebziger Jahre verbrachten sieben Jugendliche ein Jahr im „Projekt“, einer psychiatrischen Einrichtung in der Nähe von Edinburgh. Mehr als zwanzig Jahre später haben sich alle gesicherte bürgerliche Existenzen aufgebaut, und keiner von ihnen will an das erinnert werden, was vor so langer Zeit geschah. Doch dann bricht jemand das Schweigen – und aus dem Kampf um das Vergessen wird ein Kampf ums nackte Überleben…“