“ ‚Ich bin Analphabet‘, flüstert Milan. Er hätte es auch laut gesagt, geschrien, wenn er eine Chance gesehen hätte, dass sie ihn verstehen würde.
Denn offensichtlich brauchte sie seine Hilfe, und die konnte er ihr nicht geben. Er verstand ihre Not. Nicht aber, was sie ihm mitteilen wollte.“
Tja nun, da kommen auch schon die nächsten nachgeschoben.
Der zweite Kurzkrimi wurde verfasst von Ursula Poznanski: Durchleuchtet
Kurz gesagt: Aua! Aber in dem Fall geht einem immer nur durch den Kopf „Verdient, du A…!“ Zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Man steckt in der Gedankenwelt eines aus der Narkose erwachenden Mannes. Man erfährt, was operiert wurde, warum es dazu kam und wo er sich jetzt befindet, im Rahmen seiner gedanklichen und räumlichen Möglichkeiten. Und die sind… eingeschränkt. Recht so!
Deftige Geschichte, die einem sogar ein leichtes Grummeln im Bauch verursacht. Interessant konstruiert, guter Spannungsbogen und schön schrecklicher Schlussmoment. Sehr gelungen.
Die Autorin ist durchaus schon sehr geübt im Schreiben von Thrillern. Ich habe vor Kurzem erst ihr Buch „Vanitas“ (erster Band einer Trilogie) gelesen und werde euch bald darüber berichten. Sie schreibt neben Thrillern aber auch Jugendbücher (u.a. auch Thriller).
Nun bin ich hier ja schon vorbelastet, aber die Erzählung „Durchleuchtet“ hätte mich definitiv zum Lesen anderer Bücher gebracht. Die hat mich sehr überzeugt.
Der dritte Kurzkrimi wurde verfasst von Michael Thode: Du kennst den Ort
Man begleitet zwei Männer in ihrem Alltag. Einen, der eine Frau daheim hat, die Querschnitzgelähmt ist, und ein Handy mit merkwürdigen Informationen findet. Den anderen, der mit seiner stets lächelnden (gruseligen) Frau bespricht, wie er seinen Plan in die Tat umsetzen kann. Alles nimmt seinen Lauf bis… der Autor dir ein offenes Ende mit viel Platz für schreckliche Vorstellungen lässt.
Oha. Bitter. Schwer zu Schlucken. Traurig und Schrecklich. Eine Geschichte, die viele Fragen im Kopf hinterlässt. Gut. Sehr gut. Gefällt mir.
Der Autor ist bereits als Krimiautor tätig und hat mit „Das stumme Kind“ und „Schuld! Seid! Ihr!“ aus der Rolf-Degenhardt-Reihe bereits Erfolg gehabt.
Joa, ich denke, hier würde ich mir mehr anschauen. Zumal Titel und Cover der anderen Werke ebenso überzeugen wie der Klappentext.
Auf das Buch „Identität 1142“ habe ich euch bereits einen Vorgeschmack gegeben. Ich habe es mittlerweile begonnen zu lesen und nach nunmehr ganzen drei geschafften Kurzkrimis (und Vorwort, das möchte ich nicht unterschlagen) habe ich beschlossen, dass ich dieses Buch nicht als eines beurteilen kann. Ich werde euch also die Krimis häppchenweise servieren. Vielleicht nicht jede Geschichte einzeln, aber zumindest nicht alle 23 auf einmal. Das wird vermutlich auch den Autoren eher gerecht, die hier ihren Kopfschmalz dem guten Zweck gewidmet haben.
Ich fange erstmal allgemein damit an, dass das Buch wirklich und wahrhaftig dem guten Zweck dient. Es werden zum Beispiel krisengebeutelte Buchläden von nebenan unterstützt. Ich finde, dass ist eine tolle Sache. Aufgebaut wurde das ganze wie folgt: jeder durfte schreiben, was er wollte. Ein paar Rahmenbedingungen wurden den Autoren allerdings gegeben, was die Thematik anbelangt (Thema Identität -> siehe Titel). Von allen Einsendungen (1142 Stück waren es -> siehe Titel) wurden 12 als Gewinner ausgewählt. Eine 13. Geschichte wurde durch die Patenschaft von Andreas Gruber als weiterer Gewinner gekürt. Zusätzlich haben 10 bereits erfolgreiche Autoren jeweils einen Kurzkrimi dem Ensemble hinzugefügt. Hier kann man also verschiedene Stile probelesen und gleichzeitig etwas Gutes tun. Traut euch!
Der erste Kurzkrimi wurde verfasst von Livia Fröhlich: Das Geschenk
Kurz bevor Besuch kommt, findet sie ein Frauenhandy in seiner Tasche. Er betrügt sie. Schon wieder. Doch er weiß angeblich von nichts. Gute Miene zum bösen Spiel, schließlich kommt Besuch. Aber der Besuch (Frau Polizistin) merkt, dass ihre Freundin schlechter Stimmung ist und untersucht das Handy. Was sie auf dem Handy findet, ändert alles. Doch woher kommt das Handy nun?
Der Schreibstil ist super. Die Geschichte ist hervorragend aufgebaut, allerdings geht der Überraschungsmoment ein kleines bisschen zu früh verloren.
Die Autorin hat bereits Erfahrung mit dem Schreiben. 2018 hat sie den ersten Band der Nimmroth-Reihe herausgebracht („TraumLos“) und 2020 den zweiten („Nebel ich“).
Da die Nimmroth-Reihe in ein anderes Genre fällt, als „Das Geschenk“, bin ich mir nicht sicher, ob ich auf Grund der Geschichte Bücher der Autorin kaufen würde. Aber zumindest hat der Kurzkrimi viel Spaß gemacht zu lesen und schreckt keinesfalls vom Kauf ab.
„Wer das Datum seines Todes kennt, hat mit dem Sterben schon begonnen…
Samstag, kurz vor Mitternacht. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon, ein Service für Frauen, die nachts auf ihrem Heimweg Angst bekommen und eine beruhigende Stimme brauchen. So wie Klara. Die junge Frau glaubt, von einem Psychopathen verfolgt zu werden, der vor Wochen mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht gerade an…“
Wie ihr es von mir kennt, möchte ich euch nicht vorenthalten, welche Bücher es zu Ostern gab. Ich muss gestehen, dass meine Ausbeute relativ gering war (vor allem im Vergleich zum Töchterchen).
Mein Buch:
mal wieder ein Fitzek, ein Geschenk das immer geht!
Die Bücher des Töchterchens:
Also… ich bin ein bisschen neidisch, finde aber mein Buch tatsächlich spannender! (Anmerkung: eines der Bücher kommt vom elterlichen Osterhasen.)