„AchtNacht“ ist für Fitzek ein klassischer Thriller, bei dem ich mitgefiebert habe. Ich habe schon von anderen Lesern den Kritikpunkt gehört, AchtNacht sei nur ein Abklatsch von „The Purge“. Nun ja, ja! Das könnte daran liegen, dass Fitzek sich genau davon hat inspirieren lassen und es in unser hiesiges und jetziges System verlagern wollte. Er erklärt das selber im Buch etwas ausführlicher. Natürlich ist – aus genau diesem Grund – die Geschichte ziemlich ähnlich: für eine Nacht wird jemand für vogelfrei erklärt und darf von jedem getötet werden, ohne eine Strafe zu befürchten. Tatsächlich wird die ganze Geschichte aber in unser heutiges Leben projiziert und stellt somit Fragen an unser Moralverständnis. Überlegt euch selber mal, welchen Namen ihr auf ein Los schreiben würdet (Todeslotterie, siehe Klappentext). Würdet ihr ein Los schreiben? Vielleicht auch nur, weil ihr glaubt, dass sowas niemals echt wäre?
Zurück zum Buch: Es ist ein Fitzek: flotte Handlung, spannend geschrieben und macht Spaß zu lesen. Außerdem hat es eine überraschende Wendung und nicht nur eine Darstellung des Kampfes ums Überleben.
„ES IST DER 8.8., 8 UHR 08. SIE HABEN 80 MILLIONEN FEINDE…
Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Todeslotterie. Sie könnten den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen. In der „AchtNacht“, am 8.8. jeden Jahres, würde aus allen Vorschlägen ein Name gezogen. Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei. Jeder in Deutschland dürfte ihn straffrei töten – und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt.
Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst. Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief. Und Ihr Name wurde gezogen!
„Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den `Friseur` nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet. Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der `Friseur` könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen.
Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt…“
„Das Paket“ von Sebastian Fitzek: ehrlich gesagt, bin ich mir nicht sicher, wie ich hier anfangen soll. Die Bücher von S. Fitzek lesen sich unweigerlich schnell weg. Man kann – einmal angefangen – nicht aufhören. Man wird in diesen grausigen Vorstellungen mitgerissen! Das Paket sorgte bei mir dafür, dass ich mit jedem Hinweis von einem neuen Täter ausging. Die Wahl des Täters hat mich überrascht. Wer so etwas verträgt: Bitte lesen!
p.s.: perfekt gewählter Einband (wirkt sogar haptisch wie Pappkarton)
Das Buch erschien 2016 und war der 15. veröffentlichte Fitzek.