Gibt es Tage, die schön genug sind zum Sterben?

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Endlich habe ich das Buch (fertig) gelesen. „Ein schöner Tag zum Sterben“ von Heike Groos. Ich habe es schon lange. Einige Jahre, ich glaube schon seit seiner Veröffentlichung 2009. Sogar mit persönlicher Widmung, denn ich kenne eine der Personen, um die es in dem Buch geht.
Immer wieder habe ich neu anfangen müssen, weil schon die ersten Kapitel an mir zerrten und versuchten mich zu zerreißen. Wieso sind wir Menschen so grausam untereinander, wieso sind wir Deutschen vertreten in einem anderen Krieg oder „Friedenseinsatz“. Wir dürfen doch gar nicht kämpfen! Und eigentlich will das doch auch keiner. Also warum müssen unsere Liebsten dort sterben?
Dieses Buch lässt einen Vieles verstehen, an dem Verhalten von (ehemaligen) Soldaten, vor allem jenen aus Auslandseinsätzen. Das Buch sorgt dafür, dass ich trauere, dass ich wütend bin, dass ich nachdenke.

Ich bin kein Freund von nonfiktionaler Literatur. Wenn das, was man liest, in der realen Welt erlebt wurde. Das Gefühl, dass solche Dinge wirklich passieren und ich sie nicht einfach verdrängen kann mit „gut, dass es das nicht wirklich gibt“. Aber es ist richtig zu wissen, wie die Welt sein kann. Ich kann mich dann umso mehr an dem Glück erfreuen, das ich habe. Und ich wünsche jedem dieses Glück und die „kleinen“ Dramen des alltäglichen Lebens.

Etwas hat mich doch an dem Buch gefreut. Oben benannte (mir bekannte) Person wird an mancher Stelle beschrieben und zitiert. Und bei jeder Beschreibung und jedem Zitat musste ich schmunzeln, weil ich genau hören konnte, wie er es sagt, und mir dabei sein Grinsen oder seine zu Fäusten geballten Hände und sein Stirnrunzeln mit vorstellte, mich an seine vor Sarkasmus triefenden Sprüche erinnerte.
Und für dich – du weißt es, wenn du gemeint bist – Folgendes: „Wenn man schon sterben muss, dann an einem solchen Tag wie heute: Ein schöner Tag zum Sterben! Und trotzdem noch nicht heute und morgen nicht gleich…“

Klappentext: H. Groos – Ein schöner Tag zum Sterben

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„Als Bundeswehrärztin in Afghanistan

Das erste Buch über das Trauma der Bundeswehr
Eine Soldatin erzählt

Weinende Mütter, verzweifelte Ehepartner, verstörte Kinder. Seit Beginn des Anti-Terror-Kampfes in Afghanistan gehört der Krieg auch in Deutschland zur Realität in vielen Soldatenfamilien. Doch weder Politiker noch Bundeswehrführung stellen sich dieser Situation. Heimgekehrt von ihrem Einsatz werden die Soldaten mit ihren Ängsten und Traumata und die hinterbliebenen Familien in ihrem Schmerz alleingelassen.
Heike Groos diente als Oberstabsärztin der Bundeswehr viele Monate am Hindukusch. In ihrem Buch gewährt sie als erste deutsche Soldatin einen Einblick in die Welt der Soldaten, Sanitäter und Ärzte. Sie schildert, was in Menschen vorgeht, die in ständiger Bedrohung leben, erzählt auf eindrückliche Weise, wie der Krieg die menschliche Seele verletzt, und kritisiert ein System, das noch keine Wege gefunden hat, seinen Veteranen beizustehen.“