Erwartung und Realität

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In ihrem zweiten Buch „Fürchtet uns, wir sind DIE ZUKUNFT“ erzählt Lea-Lina Oppermann die Erfahrungen eines frischgebackenen Studenten mit den Anstrengungen und Aufregungen der ersten Zeit und welche Veränderungen sein Charakter und seine Weltsicht durch die Begegnung mit der rebellischen Aida erfahren. Und welche Folgen das hat.

Ich bin zwiegespalten. Ich fürchte, dass ich das Buch als „schlechter“ empfinde, als es eigentlich ist, weil ich nach dem ersten Buch („Was wir dachten, was wir taten“, siehe Beiträge vom 18. und 19. Mai 2021) so unglaublich hohe Erwartungen daran hatte, weil mich das eben so richtig mitgerissen hat.
„Fürchtet uns, wir sind DIE ZUKUNFT“ ist auch spannend und mitreißend. Die Charaktere erklären sich von selbst und sind klar umrissen. Aber irgendwie geht alles so schnell. Warum ändert sich die Hauptfigur innerhalb eines Tages? Mir fehlen da ein zwei Zwischenschritte. Vielleicht hat mich auch einfach Aidas Rede, die im Klappentext angedeutet wird, nicht so mitgerissen, wie die Hauptfigur. Vielleicht bin ich mit 30 Jahren auch zu alt, um die rebellische Haltung nachzuvollziehen. Ich wiederhole: es ist ein gutes Buch, vielleicht sogar ein sehr gutes. Toll geschrieben und erzählt. Man lebt mit. Aber! Mir geht das alles zu schnell. Mir ist Aida zu extrem. Dieses Buch konnte ich auch zwei drei mal weglegen ohne Zögern. (ACHTUNG: Hier folgt ein kleiner Spoiler) Und das Schlimmste für mich ist, dass ich am Ende nicht erfahren habe, ob die Schlussszene nun gut ausging oder nicht. Aber gut, es gelesen zu haben. Sonst hätte es mir wohl nie Ruhe gelassen.

Zur Info: Hannah wird dieses Buch auch bekommen. Vielleicht kann sie euch ja eine andere Sicht mitgeben, schließlich ist sie in dem entsprechenden Alter; so als Abiturientin.

Klappentext: L.-L. Oppermann – Fürchtet uns, wir sind DIE ZUKUNFT

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„Nie werde ich die Rede vergessen, die Aida in der dritten Nachtsitzung hielt. Sie veränderte uns alle unwiderruflich. Sie nahm uns alles und gab uns alles. Sie machte uns wild.

Alternativer Klappentext:
„Als der Klavierstudent Theo auf die charismatische Aida trifft, stürzt sein Weltbild in sich zusammen. Aida kämpft mit der ZUKUNFT gegen die Machtstrukturen an der Akademie. Die Studenten prangern Missstände an, wollen wachrütteln und das Leben feiern. Fasziniert lässt sich Theo von Aidas feurigen Reden mitreißen und folgt den waghalsigen Aktionen der ZUKUNFT. Bis er etwas Ungeheuerliches erfährt. Was bleibt jetzt noch von ihren Idealen und seinen Gefühlen?“

Wer bist du, wenn jemand eine Pistole auf dich richtet?

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Lea-Lina Oppermann schreibt in „Was wir dachten, was wir taten“ über eine Klasse, die in der Hand eines Amokläufers ist. Die Handlung wird abwechselnd aus den Blickwinkeln einer Schülerin, eines Schülers und des Lehrers beschrieben, inklusive aller Emotionen. Der Amokläufer scheint sich exakt diese Klasse ausgesucht zu haben, denn er hat Briefe dabei, in denen Aufgaben für einzelne Schüler stehen. Doch wer ist er? Warum tut er das? Werden die Schüler und ihr Lehrer wirklich alle Aufgaben erfüllen? Wie wertvoll ist dein Leben? Und wie wertvoll ist das Leben deines Banknachbarn?

Alter Verwalter, ich habe dieses Buch eigentlich am Abend mal „beschnuppern“ wollen, habe es mir geschnappt, nebenher lief der Fernseher. Irgendwann wurde der Fernseher ausgestellt, mein Mann sagte Gute Nacht und ich saß immer noch wie gefesselt vor diesem Buch. Bis ich es durch hatte. (es sind nicht zu viele Seiten, dass schafft man schon in ein paar Stunden) Wenn man bedenkt, dass Frau Oppermann dieses Buch geschrieben hat, als sie noch Schüler war, dann hoffe ich sehr, dass sie noch viel herausbringt. Hier haben wir ein ganz großes Talent, dass bitte nicht vergeudet werden darf. (leider hat das zweite Buch eher gemischte Kritiken bekommen) Sehr sehr beeindruckend das Buch. Der Schreibstil ist etwas ruckelig, was aber in die Situation absolut passt. Die unterschiedlichen erzählenden Personen kann man an den Formulierungen und der Persönlichkeit zwischen den Zeilen erkennen. Schöne dramatische Effekte. Ich persönlich glaube, dass das kleine Mädchen wohl eine Bedeutung hat, bin aber noch nicht dahinter gekommen, welche. Vielleicht finde ich das ja mal heraus! Wenn, dann werdet ihr es erfahren.

2017 erschien das Debüt „Was wir dachten, was wir taten“ von Lea-Lina Oppermann, wohl nach einem Fehl-Amokalarm in ihrer Schule (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Lea-Lina_Oppermann). 2021 folgte „Fürchtet uns, wir sind die Zukunft“, welches ich mir wohl sehr sehr bald beschaffen werde!

Es ist nun schon eine gute Woche her, dass ich das Buch gelesen habe und ich habe es direkt verliehen mit den Worten „Fang an, kannst du nicht mehr weglegen“ an eine Abiturientin. Ich bin noch immer damit beschäftigt zu grübeln und drauf rum zu denken und das Buch zu verarbeiten. Entweder bin ich doch seichter im Kopf, als ich dachte, oder das Buch ist tatsächlich so gut.

Klappentext: L.-L. Oppermann – Was wir dachten, was wir taten

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„Kann sein, dass es dich verändert.
Kann sein, es lässt dich kalt.
Kann sein, dass du schon davon gehört hast, im Fernsehen oder in den Schlagzeilen. So viele Reporter, die darüber berichtet haben, Fotos geknipst und mit dem Rektor gesprochen… Wenn ja, vergiss es, nichts davon ist wahr.

Wir werden dir erzählen, was wirklich passiert ist.
Wir waren dabei.“