Ein grauenhafter Mord historisch verpackt

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Es ist das Jahr „1793“. Eine Leiche wird an das Ufer des Norrström in Stockholm angespült. Eine männliche Leiche ohne Arme, Beine, Zunge und Augen; mit deutlichen Verletzungen, die auf weitere Misshandlungen hinweisen. Ein sterbenskranker Jurist und ein fallen gelassener Veteran nehmen sich der Sache an. Sie erfahren Grausames über die Tat. Doch die ganze Wahrheit ist noch viel schlimmer.

Dieses Buch hat wirklich Spaß gemacht zu lesen. Es scheint historisch hervorragend recherchiert zu sein; man kann sich richtig vorstellen, wie es damals war und wie diese Erlebnisse dort spielen. Es ist eine tolle Geschichte mit vielen Details und Nebengeschichten, ohne sich zu „verlaufen“. Die Ermittler sind ein interessantes Gespann und bringen die menschlichen Seiten raffiniert mit ein. Die Lösung des Falls ist heikel und lässt einen selbst ein bisschen in den Überzeugungen schwanken. Der Schreibstil ist zum Mitfiebern genau richtig.
Ich freue mich schon auf die nächsten Bücher, von denen ich eines bereits habe und das nächste voraussichtlich zu Ostern bekomme.

Für jeden, der Historisches oder/und Krimis gern liest, ein Muss. Aber ich muss schon feststellen, dass es Bücher gibt, nach denen man sich freut, in der heutigen Zeit zu leben. Trotz allem.

„1793“ ist das erste Buch, das von Niklas Natt och Dag (schöner Name!) veröffentlich wurde. „1793“ erschien 2017. Mittlerweile folgten 2019 „1794“ und 2021 „1795“ und ich muss sagen, dass es mir Spaß gemacht hat, diese leider noch kurze Aufzählung ganz genau so zu schreiben.
Mit ein bisschen Glück kommt also nächstes Jahr ein weiteres Buch dazu.

Klappentext: N. Natt och Dag – 1793

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„Stockholm im Jahr 1793: Ein verstümmeltes Bündel treibt in der schlammigen Stadtkloake. Es sind die Überreste eines Menschen, fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Ruf nach Gerechtigkeit spornt zwei Ermittler an, diesen grausamen Fund aufzuklären: den Juristen Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für ´besondere Verbrechen´ zuständig, und Jean Michael Cardell, einen traumatisierten Veteranen mit einem Holzarm.
Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde, doch das ist nur einer von vielen Abgründen, die auf sie warten …“

Wahnsinn oder unterdrückte Magie?

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Christina Henry schreibt die Geschichte von Alice im Wunderland nicht einfach um. Sie erfindet sie neu! Von wegen Wunderland. Albtraumland trifft es wohl eher. Die kleine Alice wird in die Klapse gesteckt, nachdem ihr Gewalt angetan wurde und sie einen Schock erlitt. Nachdem sie sich mit einem Serien-Axt-Mörder gemeinsam befreien konnte, lernt sie die Welt draußen in der Gosse neu kennen. Und sie erfährt, dass sie Magie besitzt und deswegen entführt wurde. Leider ist ein großes böses Monster bei ihrer Flucht befreit wurden. Und nur sie kann es besiegen. Doch wie funktioniert ihre Magie? Und wie kann sie die Schneise aus Blut, die das Monster schlägt, je wieder vergessen? Und wieso ist jeder Magier in der Stadt ein weiteres Monster? Ist sie selber auch eines?

Fragen über Fragen wirft das Buch auf. Mein Kopf war die ganze Zeit beschäftigt. Das Buch ganz fix ausgelesen. Es war spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Und – verdammt nochmal – die Autorin hat wirklich eine schauderhafte Fantasie und eine grandiose Art zu schreiben. Eigentlich wurde der „Horror“ mit jedem Kapitel schlimmer.
Ich hatte von der Autorin davor schon Rotkäppchen gelesen und danach irgendwie nicht dieses Buch erwartet. Aber ich bin begeistert und möchte bitte mehr davon. Danke.

„Die Chroniken von Alice“ bestehen mittlerweile aus drei Bänden. „Finsternis im Wunderland“ erschien 2015, „Die Schwarze Königin“ 2016. Der dritte Band „Dunkelheit im Spiegelland“ von 2017 ist eine Sammlung von Kurzgeschichten.
Die sogenannten „Dunklen Chroniken“ wurden 2017 bis 2019 noch fortgesetzt mit „Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland“, „Die Chroniken der Meerjungfrau – Der Fluch der Wellen“ und „Die Chroniken von Rotkäppchen – Allein im tiefen, tiefen Wald“.
2020 erschien „Der Geisterbaum“ und 2021 „Die Legende von Sleepy Hollow“. Warum die beiden nicht den „Dunklen Chroniken“ zugeordnet werden, weiß ich aber nicht. Da ich mich Besitzerin aller Bücher nennen darf, hoffe ich, dass ich das bald herausfinden kann. Tipp von mir: fangt mit diesem Buch an, vielleicht noch mit Rotkäppchen; aber nicht unbedingt mit Peter Pan, das war im Vergleich regelrecht langweilig (aber nur im Vergleich!).

Meine Bücher der KW10

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Für eine Arbeitswoche bin ich wirklich sehr zufrieden.
Bei Mimik seht ihr: ich lege den Buchumschlag ab zum lesen. Und mir macht der „Buddyread“ unfassbar viel Spaß. Danke Basti.

Ich habe es irgendwie geschafft, in allen Büchern zu lesen. Auch wenn es in HP5 nur pro forma ein einzelnes Kapitel war.

Für mich besonders schön in der vergangenen Woche: ich habe mich mit einer Freundin für die Leipziger Buchmesse verabredet. Leider nur ein Tag, aber ich freue mich riesig. Geht ihr da auch hin?

Wie überzeugst du alle von deiner Wahrheit?

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Eigentlich möchte Simon einfach ein Kind sein, dass Zeit mit seiner Familie und seinen Freunden verbringt. Aber nun sieht er sich verantwortlich für die Leben hunderter anderer Kinder. Und er will sie alle retten. Also geht es einmal um die Welt. Nachdem in Europa gefühlt alles schief gegangen ist, muss er nun im zweiten Teil der Erben der Animox „Das Gift des Oktopus“ nach Australien und die Kinder dort davon überzeugen, dass er ihnen helfen will. Und dass ihre Regierung sie töten möchte. Und hier stellt Simon einen gewaltigen Unterschied zu seinem Zwillingsbruder fest, der ihm gelegentlich sehr hilft.

Erst einmal: interessante Titelwahl. Bei Australien denkt man ja nun nicht zwingend als erstes an einen Oktopus. Aber natürlich klärt sich das mit der Geschichte dann auf. Ihr werden schon sehen.

Für mich aktuell das schwächste Buch von Aimée Carter. Obwohl die Pläne der Kinder schön ausgearbeitet sind und das Abenteuer sich spannend entwickelt. Es ist wirklich ein gutes bis sehr gutes Buch. Aber mir ging Simons Selbstkasteiung ein bisschen auf die Nerven. Er gibt sich an allem die Schuld, er macht alles falsch, er will doch nur normal sein… Das hört man in jedem zweiten Kapitel. Sonst bin ich wie immer ganz angetan. Zumal das Finale richtig schön bildgewaltig war.

Mich hat in diesem speziellen Fall der Klappentext enttäuscht, sogar fast wütend gemacht. Erstmal sorgt der ausgewählte Textausschnitt dafür, dass man schon recht zeitig im Buch ahnt, was passieren wird. Und dann ist der Text furchtbar formuliert. Mich stört sowas. Wäre dies das erste Buch gewesen, hätte ich es nicht haben wollen und wäre nie in den Genuss dieser Reihe(n) gekommen. Das ist doch ärgerlich!

Und tschüss: