Ein psychisch verträglicher Mord

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Mit “Achtsam Morden” startet Karsten Dusse eine Bücher-Reihe, in der ein Anwalt auf Basis eines (real existierenden) Achtsamkeits-Trainings sein Leben umgestaltet. Sinn und Zweck des Ganzen ist die Rettung seiner Ehe und der damit verbundenen Zeit mit seiner Tochter. Als sich sein schwerkrimineller Mandant in sein Vater-Tochter-Wochenende reinhängt, passiert aus reiner Achtsamkeit ein kleiner Mord an eben jenem Mandanten. Dies führt zu diversen Erleichterungen im Arbeitsleben des Anwalts. Und dazu, dass er den Job seines Mandanten übernimmt. Und wenn ein Mord mit Achtsamkeit funktioniert, dann vielleicht auch mehr?

Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen; der Schreibstil ist angenehm und passend achtsam, die Geschichte wirklich gut durchdacht und der Witz im Geschehen und in den Gedanken der Hauptfigur nimmt mich mit. Es ist aber keine Geschichte zum Nachdenken (und sich im Kopf festsetzen), sondern zum Unterhalten. Was auch in Ordnung so ist. Ich werde die Reihe bestimmt fortsetzen, denn ich möchte wissen, wie es weitergeht; ob alle Pläne weiterhin so schiefgehen und gleichzeitig klappen.
Eine Empfehlung gibt es von mir, wobei Krimi hier zu hoch gestochen ist. Für mich zählt das Buch eher zum Humor.

“Achtsam morden” ist 2019 erschienen und der erste von aktuell vier Bänden. Es folgten bisher “Das Kind in mir will achtsam morden” (2020), “Achtsam morden am Rande der Welt” (2021) und “Achtsam morden im Hier und Jetzt” (2022).
Karsten Dusse ist selber Rechtsanwalt und weiß hoffentlich nicht, wovon er schreibt. Er veröffentlichte 2015 sein erstes Buch. Allerdings war “Achtsam morden” sein erster (Kriminal-)Roman.

Klappentext: K. Dusse – Achtsam morden

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“Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Ehe ins Reine zu bringen, sich als guter Vater zu beweisen und die etwas aus den Fugen geratene Work-Life-Balance wieder herzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren, allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler und mehr als schuldiger Großkrimineller, beginnt, ihm ernstliche Probleme zu bereiten, bringt er ihn einfach um ― und zwar nach allen Regeln der Achtsamkeit.

Achtsam morden ist die Geschichte eines bewussten und entschleunigten Mordes, der längst überfällige Schulterschluss zwischen Achtsamkeitsratgeber und Krimi, vor allem aber ein origineller Unterhaltungsroman.”

Für jede Märchenfigur ein Happy End?

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Nun ist es vorbei – die Hipster-Märchen-Reihe von Nina MacKay wurde mit “Dornröschen und der Mettsommernachts-Traum” beendet. Sämtliche Probleme werden angepackt. Die Prinzessinnen und alle Märchenfiguren werden gefordert. Und dann geht natürlich noch etwas schief. Und noch etwas. Und noch… oder gehörte das zum Plan? Nee, doch nicht. Schade.

Ja, doch. Ein würdiges Ende. Ich muss im Nachhinein sogar sagen, dass Band 2 und 3 im direkten Vergleich zum ersten und letzten recht schwach waren (obwohl auch sehr unterhaltsam). Die Autorin hat sich im Finale nochmal richtig Mühe gegeben und noch einen rausgehauen. Die Verstrickungen sind gut gemacht. Der Schreib- und Erzähl-Stil ist der alte “liebgewonnene”, wenn auch manchmal gewöhnungsbedürftige. Das Ende ist jetzt nicht unbedingt überraschend, aber wer möchte das schon bei einem Märchen?!

Für mich definitiv lesenswert und durchaus auch als Gesamtreihe eine Empfehlung. Man muss sich aber darauf einlassen.

Das Buch erschien 2020 und war als vierter Band das Finale der Hipster-Märchen-Reihe.

Klappentext: N. MacKay – Dornröschen und der Mettsommernachts-Traum

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” “Was wollt ihr denn machen? Rap-Battle gegen Charming und die Dreizehnte Fee?”

ZWAR IST DAS VERLORENE KIND ZURÜCK
und die Märchenwaldbewohner sind keine Zombies mehr, doch alle anderen Katastrophen konnten größtenteils nicht zufriedenstellend gelöst werden. Also macht sich Red auf, um eine List gegen Aladin ins Rollen zu bringen, während der Rest der Schneewittchen-Gang einen Plan entwickelt, der auch die Sieben Zwerge miteinbezieht. Können Letztere, obwohl sie mit den Vorbereitungen für ihre Mettsommer-Party bereits alle Zwergenhände voll zu tun haben, den Einmarsch der Truppen des Morgenlands verhindern? Werden Alice und der Hutmacher trotz Nicht-Verhochzeitungsfeier an der Seite von Red kämpfen? Und welchen wahnwitzigen Plan verfolgen die Prinzen?

Der Abschluss-Band der Hipster-Märchen Reihe.”

Eine herrlich albern anrührende Liebelei

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Eine hochrangige junge Adelige aus kinderreicher Familie ist in ihrer dritten und letzten Ballsaison ohne nennenswerte Antragsteller.
Ein sehr hochgestellter Adeliger hat sich geschworen nie zu heiraten (und auf keinen Fall Kinder zu zeugen) und ist genervt von den ihn anhimmelnden Damen und besonders deren Müttern.
Julia Quinn lässt die beiden in ihrem ersten Band der Bridgerton-Reihe “Der Duke & ich” einen Täuschungsversuch starten, der in fast jede Richtung gelingt. Die junge Daphne wird plötzlich von diversen Männern umworben. Der Duke Simon wird zumindest weniger intensiv belästigt. Zunächst geht der Plan also auf. Aber wie das so ist mit Plänen, manchmal gehen sie nach hinten los. Die beiden verlieben sich ineinander, auch wenn sie es jeweils nicht zugeben. Und dann erwischt Daphnes ältester Bruder, gleichzeitig Simons bester Freund und Familienoberhaupt der Bridgertons, die beiden bei etwas mehr als einem Kuss. Und nun gibt es für Simon nur zwei Möglichkeiten: Seinen Schwur nie zu heiraten brechen oder sich im Duell von seinem besten Freund erschießen lassen. Da muss Daphne wohl die Entscheidung für ihn treffen, denn die Männer sind ja allesamt so verdammt ehrenvolle Idioten.

Eigentlich brauche ich nicht viel dazu erzählen: Abends vorm Fernseher, das Kind schläft, ich lese. Der Fernseher wird lauter. Der Fernseher wird wieder lauter. Ich schaue den Mann fragend an. Er schaut zurück und macht den Fernseher nochmal lauter. Ich schaue den Mann finster an. Er sich verteidigend: “Du kicherst die ganze Zeit, ich verstehe nichts vom Film.” (naja, das ist ein Argument, dem ich folgen kann)

Ich sage es mal so, es ist recht unterhaltsam. Es ist rührend, aber knackig geschrieben. Die Handlungen und Reaktionen sind sinnvoll und die Personen sehr gut beschrieben. Die Handlung ist zwar ausgeschmückt, schreitet aber zügig und spannend voran. Ich bin rundum begeistert. Zum Geburtstag habe ich ja gleich zwei Bände bekommen. Der dritte ist bereits in Auftrag gegeben (vielen Dank an die Schenkenden aller Bücher an dieser Stelle; das kann ich gar nicht oft genug sagen).

Dieses Buch kann ich vorbehaltlos weiterempfehlen. Es liest sich schön, ist kurzweilig und lustig. Ich würde es eigentlich sogar Männern empfehlen (zumal die Geschichte sowohl aus ihrer als auch aus seiner Sicht voranschreitet); ich fürchte aber, dass hier einiges an Überwindung nötig ist. Es erscheint ja erstmal als klassische Frauengeschichte.

Ja, ich gestehe es. Ich bin durch die Netflix-Serie auf die Bücherreihe aufmerksam geworden. Und ja, ich fand die Serie sehr gut, sehr lustig, sehr aufregend. Auch ja, ich fand die Darstellung der Personen in der Serie nicht immer passend, aber in der Aufmachung der Serie auch nicht störend.

Julia Quinn, eigentlich Julie Pottinger, veröffentlichte ihr erstes Buch 1995. Die Bridgerton-Reihe startete 2000 und wurde bis 2006 mit acht Bänden (für acht Geschwister der Familie Bridgerton) beendet. Allerdings folgten 2003 und 2004 zwei Anthologien zu Lady Whistledown. Die Autorin hat den Ruf die neue Jane Austen (z.B. “Stolz und Vorurteil”) zu sein.

Klappentext: J. Quinn – Bridgerton 1 – Der Duke & ich

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“BRIDGERTON: DIE BALLSAISON IST ERÖFFNET

Als Daphne Bridgerton ihren Namen in der Kolumne von Lady Whistledown liest, kümmert es sie nicht besonders. Aber ihre Mutter drängt sie, endlich einen Ehemann zu finden, bevor ihr Ruf in dieser Ballsaison völlig dahin ist. Daphne schließt einen Pakt mit Simon Basset, dem heiratsunwilligen Duke of Hastings: Indem er ihr den Hof macht, erscheint der umschwärmte Aristokrat vergeben. Sie dagegen rückt gesellschaftlich in den Mittelpunkt und entflieht den Kuppelversuchen ihrer Mutter. Ein prickelndes Spiel beginnt – bis Daphne erkennt, dass nur einem Mann ihr Herz gehört: Simon!”